Sport im Jahr 1952
Erstmals nach dem Zweiten Weltkrieg durften 1952 wieder deutsche Sportler an den olympischen Spielen teilnehmen. Da die ostdeutschen Funktionäre sich nicht vom westlichen Nationalen Olympischen Komitee für Deutschland vertreten fühlten, konnte man sich auf keine Gesamtdeutsche Mannschaft einigen. So traten nur Sportler aus der Bundesrepublik den Weg zu den VI. Olympischen Winterspielen nach Oslo in Norwegen an. Die deutschen Sportler wurden freundlich in Norwegen empfangen und landeten auf Anhieb auf Platz vier der Nationenwertung. Die Bobfahrer Andreas Ostler und Lorenz Nieberl gewannen in einem 17 Jahre alten Bobschlitten die Goldmedaille im Zweierbob sowie zusammen mit Franz Gold und Friedrich Kuhn die Goldmedaille im Viererbob. Ebenso gewannen Ria Baran und Paul Falk die Goldmedaille im Eiskunstlauf der Paare. Zur Siegerehrung erklang anstelle der Deutschen Nationalhymne Beethovens 9. Sinfonie, die Ode an die Freude. Die deutschen Eiskunstlaufmeister Ria Baran und Paul Falk gewannen eine Woche nach den olympischen Spielen auch die in Paris stattfindenden Weltmeisterschaft und wurden zum zweiten Mal in Folge Weltmeister im Paarlaufen. Ria Baran wurde für diese Leistung 1952 zum dritten Mal in Folge zur deutschen Sportlerin des Jahres gekürt. Auch bei den XV. Olympischen Sommerspielen in Helsinki, Finnland nahmen keine Sportler aus der DDR teil, jedoch entsendete das unter französischen Protektorat stehende Saarland eine eigene Mannschaft. Auch nahmen erstmals Sportler aus der Sowjetunion an Olympischen Spielen teil. Zwar wurden die sowjetischen Athleten auf Druck der sowjetischen Funktionäre in einem eigenen olympischen Dorf untergebracht, doch landeten sie auf Anhieb auf Platz zwei der Nationenwertung hinter den USA und stellten mit Kunstturner Wiktor Tschukarin, der viermal Gold und zweimal Silber gewann, den erfolgreichsten Athleten der Spiele. Das Deutsche Team heimste zwar 24 Medaillen doch errang man nur zweite und dritte Plätze. Die ersehnte Goldmedaille blieb verwehrt. So landete das deutsche Team in der Nationenwertung sogar hinter Luxemburg, welche mit Josy Barthel olympisches Gold über 1500-Meter-Lauf holte. Erfolgreichster Läufer bei den Sommerspielen in Helsinki war der Tscheche Emil Zátopek der dreimal Gold gewann - über 5000m, 10.000m sowie über die Marathon Distanz. Fast zeitgleich mit dem 5.000m Triumph von Zátopek gewann seine spätere Ehefrau Dana Zátopková die Goldmedaille im Speerwurf. Zum Sportler des Jahres 1952 wurde bei den Männern ein Nicht-Olympionike gekürt. Der Automobilrennfahrer Karl Kling erhielt diese Ehrung für seinen zusammen mit Beifahrer Hans Klenk errungenen Sieg bei der Carrera Panamericana quer durch Mexiko sowie den zweiten Platz bei der Mille Miglia.
|