Erstes regelmäßiges Fernsehprogramm in der ARD
Am 1. Weihnachtstag 1952, dem 25.12.1952, um 20.00 Uhr ist es schließlich soweit: Der offizielle Start des deutschen-Fernsehens. Über die Sendeanlagen des NWDR beginnt die ARD mit der Ausstrahlung eines regelmäßigen Fernsehprogramms. Mit den Worten: "Das Fernsehen schlägt eine Brücke von Mensch zu Mensch, von Völkern zu Völkern. ... Wir versprechen Ihnen, uns zu bemühen, das neue, geheimnisvolle Fenster zu Ihrer Wohnung, das Fenster in die Welt, mit dem zu erfüllen, was Sie interessiert, Sie erfreut und Ihr Leben schöner macht." eröffnet NWDR-Intendant Dr. Werner Pleister das bundesdeutsche Fernsehprogramm. Nach der Ansprache des technischen Direktors Prof. Dr. Werner Nestel folgt eine Sendung über die Entstehungsgeschichte des Weihnachtsliedes "Stille Nacht, heilige Nacht". Anschließend wird das Tanzspiel „Max und Moritz“ nach Wilhelm Busch mit dem NWDR Rundfunkorchester gezeigt. Dazwischen werden um 20.45 Uhr Grüße von Fernsehsendern aus aller Welt zum deutschen Fernsehstart eingespielt. Durch das Programm führt die erste Fernsehansagerin im deutschen Nachkriegs-Fernsehen, die erst 22-jährige Schauspielerin Irene Koss. Um 21:58 Uhr verkündet sie den Fernsehzuschauern: "Wir sehen uns morgen wieder!"
Tags darauf am 26.12.1952 wird erstmals die Nachrichtensendung die »Tagesschau« gesendet. In einen Zusammenschnitt von nicht verwendetem Filmmaterial der Wochenschau wird die Rückkehr Eisenhowers aus Korea gezeigt sowie über das Richtfest für das Hamburger Fernsehstudio, die Eisrevue Maxi und Ernst Baier und dem Fußball-Länderspiel Deutschland-Jugoslawien berichtet. Der erste Sprecher der Tagesschau ist Cay Dietrich Voss. Er erhält zwanzig DM pro Sendung und präsentiert die Tagesschau aus einer Sprecherkabine heraus - für den Fernsehzuschauer ist er nicht sichtbar. Künftig werden wöchentlich drei Ausgaben der Tagesschau gesendet.
Das schwarzweiß Fernsehprogramm ist anfangs nur in Norddeutschland und Berlin zu empfangen, wird aber fortan täglich von 20.00 Uhr bis 22.00 Uhr gesendet.
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