Januar 1952
03. Januar: In der Bundesrepublik tritt das Jugendschutzgesetz in Kraft. Es verbietet u.a. Jugendlichen unter 18 Jahren das Trinken von Alkohol sowie Jugendlichen unter 16 Jahren das Rauchen. 11. Januar: Gegen die Stimmen von SPD und KPD ratifiziert der Bundestag den Vertrag zur Gründung der Montanunion. 16. Januar: Nach Ermittlungen der Bundesregierung werden noch 1,3 Millionen ehemalige deutsche Wehrmachtsangehörige vermißt. 23. Januar: Der Deutsche Bundestag ratifiziert gegen die Stimmen der SPD und der KPD das Gesetz zur Errichtung einer Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung mit Sitz in Nürnberg an 24. Januar: In der Bundesrepublik tritt das Mutterschutzgesetz in Kraft u.a. werden die Arbeitsplatzbestimmungen für werdende und stillende Mütter verbessert 25. Januar: Die Sowjetunion behauptet alle Kriegsgefangenen bereits freigelassen zu haben und will sich darum nicht an der UN-Kommission zur Rückführung der Kriegsgefangenen beteiligen. 26. Januar: Butter wird in Österreich rationiert.
Februar 1952
02. Februar: Die neu erbaute Dortmunder Westfalenhalle wird durch Bundespräsident Theodor Heuss eingeweiht. 06. Februar: Der Bundestag stimmt einem gesamtdeutschen Wahlgesetz zu, bei der durch internationale Kontrollen freie Wahlen zu einer verfassunggebenden deutschen Nationalversammlung garantiert werden. 06. Februar: König Georg VI. von Großbritannien stirbt an Lungenkrebs. Seine erst 25jährige Tochter Elisabeth wird zur Königin Elisabeth II proklamiert. 08. Februar: In der Großen Wehrdebatte entscheidet sich der Bundestag für einen militärischen Beitrag an der Seite der Westmächte innerhalb der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) 14. Februar: Eröffnung der Olympischen Winterspiele in Oslo (Norwegen). Erstmals nach dem 2. Weltkrieg nehmen wieder deutsche Sportler teil. 25. Februar: In Deutschland kann man eine totale Sonnenfinsternis erleben. 26. Februar: Großbritannien sei im Besitz der Atombombe verkündet der britische Premierminister Winston Churchill 29. Februar: Die Nordseeinsel Helgoland wird von der britischen Besatzungsmacht der bundesdeutschen Verwaltung unterstellt.
März 1952
01. März: Im Rahmen einer offiziellen Feier übergeben die Briten Helgoland an Deutschland wieder zurück. 04. März: Die DDR stoppt sämtliche Stromlieferungen von Ost- nach West-Berlin. 10. März: Staatsstreich von General Fulgencio Batista y Zaldívar in Kuba. 10. März: In der sogenannten Stalin Note schlägt die Sowjetunion den Westmächten Verhandlungen über einen Friedensvertrag mit (Gesamt-) Deutschland vor. Grundlage sei eine völlige Neutralität und Bündnisfreiheit Deutschlands sowie der Abzug aller Besatzungstruppen 14 .März: Die Westmächte möchten den Besatzungsstatus für Österreich aufheben und unterbreiten der Sowjetunion für Österreich den Entwurf eines Räumungsprotokolls 20. März: Der US-amerikanische Senat billigt den Friedensvertrag mit Japan 25. März: Die drei Westmächte antworten, mit Zustimmung von Bundeskanzler Konrad Adenauer, auf die Stalin-Note: Voraussetzung für die Aufnahme von Friedensvertragsverhandlungen seien zuvor abgehaltene freie Wahlen, die Ablehnung der Oder-Neiße-Linie sowie die freie Bündnisswahl Deutschlands 27. März: Briefbombenattentat auf Bundeskanzler Konrad Adenauer. Beim Öffnen eines an den Bundeskanzlers adressierten Briefbombe stirbt in München der Sprengmeister Karl Reichert. Zu dem Anschlag bekennt sich eine jüdische Organisation. 29. März: US- Präsident Truman erklärt nicht erneut für das Amt des US-Präsidenten zu kandidieren.
April 1952
08. April: US- Präsident Truman verstaatlicht 98 Stahlwerke um einen bevorstehenden Streik der Stahlarbeiter zu verhindern 09. April: In der zweiten Stalin-Note erklärt sich die Sowjetunion zu freien gesamtdeutschen Wahlen bereit, wenn diese nicht unter UN sondern unter Kontrolle der Viermächte stattfinden. 12. April: General Dwight D. Eisenhower tritt zum 1. Juni vom Amt des NATO-Oberbefehlshaber zurück, um für das US-Präsidentenamt zu kandidieren. 23. April: Der Bundestag fordert mit der Mehrheit der Mitglieder die Selbstbestimmung für das unter französischen Protektorat stehende Saarland 25. April: Gründung des Bundeslandes Baden-Württemberg. Nach der Volksabstimmung im Vorjahr werden Baden, Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern zum neuen Bundesland Baden-Württemberg in der konstituierenden Sitzung des Landtags vereint.
Mai 1952
02. Mai: Die dritte Strophe des Deutschlandliedes wird vom Bundespräsidenten Heuss zur Nationalhymne der Bundesrepublik Deutschland erklärt. 14. Mai: Die Westmächte bekräftigen ihre Forderung nach gesamtdeutschen Wahlen unter UN Kontrolle sowie das Deutschland alleine über Koalitions-, Integrations- und Grenzfragen entscheiden soll, vor der Aufnahme von Friedensverhandlungen für Deutschland 26. Mai: Der Deutschlandvertrag zwischen der USA, Großbritannien, Frankreich und der Bundesrepublik Deutschland wird unterzeichnet. 27. Mai: Der Vertrag zur Gründung der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft (EVG) wird unterzeichnet.
Juni 1952
01. Juni: Auf Wunsch der Zuhörer wird im Radio der Bundesrepublik fortan ein Nachtprogramm mit Musik und Kurznachrichten ausgestrahlt. 02. Juni: Die Verstaatlichung der Stahlindustrie durch Präsident Truman sei verfassungswidrig erklärt der oberste US-amerikanische Gerichtshof. 11. Juni: Die Westmächte erklären auf deutsche Reparationszahlungen bereits vor Aufnahme einer Friedenskonferenz zu verzichten. 11. Juni: Der SPD-Vorsitzende Kurt Schumacher gibt bekannt, Revision des Deutschland- und EVG-Vertrages erwirken zu wollen. 13. Juni: Der Sicherheitsbeauftragte der Bundesregierung Blank erklärt im Rahmen der Europäischen Verteidigungsgemeinschaft ein Bundesdeutsches Heer mit 500 000 Soldaten aufstellen zu wollen. 24. Juni: Die Bild-Zeitung erscheint erstmalig.
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